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Unter den biologisch relevanten Makromolekülen nehmen Proteine eine
wichtige Stelle ein. Sie sind der Hauptbestandteil des Zytoplasmas in
biologischen Zellen und erfüllen im ganzen Körper vielfältige
Funktionen, angefangen von Strukturbildung und Energieerzeugung über
Biokatalyse bis hin zu Antikörpern des Immunsystems. Proteine bestehen
aus zum Teil verzweigten Kettenmolekülen, die aus 20 natürlich
vorkommenden Aminosäuren aufgebaut sind. Verschiedene Proteine
unterscheiden sich sowohl in der Anzahl als auch in der Reihenfolge
(Sequenz) der Aminosäuren. Die Sequenz oder Primärstruktur eines
Proteins lässt sich heute relativ einfach bestimmen. Auch die lokale
Faltung, die Sekundärstruktur, ist zu einem großen Teil
vorhersagbar.
Für die Bestimmung der biologischen Funktion ist jedoch die räumliche,
die Tertiärstruktur, von ausschlaggebender Bedeutung. Bedingt durch
flexible Bindungen können die Kettenmoleküle im Prinzip sehr viele
verschiedene räumliche Faltungen annehmen. Proteine mit derselben
Primärstruktur falten sich aber immer in dieselbe
Tertiärstruktur. Obwohl die Tertiärstruktur durch die Primärstruktur
eindeutig festgelegt ist, lässt sie sich nicht direkt aus ihr
ableiten. Sie lässt sich nur mit großem messtechnischen Aufwand
bestimmen. Mit den Verfahren der Röntgenkristallographie und der
Kernmagnetresonanz sind bisher einige tausend Strukturen aufgeklärt
worden. Im Gegensatz dazu sind aber bereits mehrere hunderttausend
Primärstrukturen bekannt, und mit wachsender Geschwindigkeit kommen
neue Sequenzen hinzu. Deshalb ist man an rechnerunterstützten Verfahren
interessiert, welche die Tertiärstruktur aus der Sequenz vorhersagen
können.
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2001-07-08