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Die Analyse der Sequenz (Primärstruktur) eines Proteins ist heutzutage
problemlos möglich und es sind bisher einige hunderttausend Sequenzen
bekannt. Auch die Sekundärstruktur ist, soweit sie von der
Tertiärstruktur zu trennen ist, in den meisten Fällen bestimmbar. Die
Tertiär- und Quartärstrukturen allerdings müssen noch immer mit hohem
gerätetechnischen Aufwand bestimmt werden, wenn es überhaupt möglich
ist. Auch sind die Verfahren der Röntgenkristallographie und der
Kernmagnetresonanz sind nicht auf alle Peptide anwendbar.
Eine Alternative dazu wird durch Rechnersimulation von Faltungen
geboten. Ein Ansatz der Strukturoptimierung geht davon aus, dass die
natürliche Faltung im Zustand der niedrigsten Energie vorliegt. Die
Struktur des Moleküls wird optimiert, indem die Faltungsenergie mit
einem geeigneten Verfahren minimiert wird. Das Optimierungsverfahren
manipuliert dabei Parameter, welche die Struktur beschreiben. Es
existieren jedoch keine Algorithmen, welche den in der Natur
vorkommenden Ablauf des Faltungsvorganges simulieren können. Was
fehlt, ist das entsprechende Wissen, wie und warum sich Proteine in
genau ihre Form falten.
2001-07-08