Aus diesem Grund wurden die Crossover-Operatoren N-Point 3 und N-Point 5 als Vertreter geringer Disruption und Randomwalk 10 als Vertreter mittlerer Disruption untersucht. Tabelle 5.11 zeigt eine erste Zusammenfassung der ermittelten Ergebnisse über alle Populationsgrößen hinweg. Es zeigt sich, dass hier genau eine Umkehrung des bei kleinen Populationen beobachteten Trends vorliegt. Je mehr Kreuzungspunkte vorhanden sind, desto schlechter ist das durchschnittlich gefundene Energieniveau.
Eine genauere Unterteilung in verschiedene Populationsgrößen (Tabelle
5.12) klärt die Zusammenhänge. Deutlich zu erkennen ist,
dass bei steigenden Populationsgrößen die größere Disruption durch
mehr Kreuzungspunkte einen eindeutig negativen Effekt hat. Die
Randomwalk Distribution mit durchschnittlich 10 Kreuzungspunkten
erzielt hier immer schlechtere Ergebnisse als die beiden N-Point
Distributionen. Die Hypothese, dass die N-Point 3 und N-Point 5
Distributionen für Populationsgrößen von 500 und 1000 ungleich sind,
kann aufgrund zu großer Fehlerwahrscheinlichkeit nicht bestätigt
werden. Jedoch wird der bei den Populationsgrößen 500 und 1000
sichtbare Trend, dass N-Point 3 besser ist als N-Point 5, bei den
Populationsgrößen 2000 und 5000 durch entsprechend geringe
Fehlerwahrscheinlichkeiten bei der Überprüfung der
Ungleichheitshypothese der Distributionen vollständig bestätigt.
Einer weiteren Aufteilung unter Einbeziehung der Mutationsrate
bestätigt sowohl Ergebnisse aus der Beurteilung der Mutationsrate
allein (siehe Abschnitt 5.6), als auch Ergebnisse aus der
Analyse der Crossover-Operatoren bei einer Populationsgröße von 100
Individuen (Tabelle 5.10). Die in Tabelle 5.13
aufgelisteten Werte weisen die kombinierten Merkmale beider
Einflussfaktoren auf: bis zu einer Populationsgröße von 1000
einschließlich liegt die Randomwalk Distribution mit ca. 10
Kreuzungspunkten immer nachweisbar schlechter als die beiden N-Point
Distributionen, in beiden Mutationsmodi. Dem entgegen können die
Distributionen von N-Point 3 und N-Point 5 sowohl bei einer
Mutationsrate von 0,001 als auch bei einer Rate von 0,01 nicht als
unterschiedlich angesehen werden. Ab einer Populationsgröße von 2000
Individuen sind alle Distributionen untereinander verschieden. Der
in Abschnitt 5.6 schon nachgewiesene schwindende Einfluss der
Mutationsrate bei steigenden Populationsgrößen und die relativ geringe
Anzahl an Werten - je 24 aus jeweils 8 gemittelten Tests - machen
genauere Angaben über die Interaktion von Mutationsrate und Anzahl der
Kreuzungspunkte allerdings nicht mehr möglich.
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2001-07-08