Wie Tabelle 5.18 zu entnehmen ist, hat die Double prevention
Option außer für eine Populationsgröße von 100 Individuen keinerlei
nachweisbaren Einfluss auf die Güte der Ergebnisse. Eine weitere
Gruppierung nach Mutationsrate oder Ersetzungsgröße zeigt ebensowenig
nachweisbare Eigenschaften. Auch hier liegt in allen Populationsgrößen
die benötigte Anzahl der Evaluationen bei eingeschalteter Double
prevention deutlich höher - zwischen 15% und 20% - als ohne diese
Option. Somit bliebe als Ergebnis, dass Double prevention mit dem
Steady State GA keine Verbesserung bringt.
Die Erklärung für dieses Verhalten findet sich in dem Zusammenwirken
von Double prevention und Ersetzungsstrategie des Steady State
Algorithmus: eine Kopie des als doppelt vorhanden identifizierten
Individuums wird vollständig neu initialisiert. Bei schon stark
konvergierten Populationen bedeutet dies, dass diese Kopie mit großer
Sicherheit sehr viel schlechter ist als alle anderen Individuen. Somit
wird im Ersetzungsschritt dieses ``neue'' Individuum niemals für die
Nachfolgegeneration in Betracht gezogen, die neuen Allele werden nicht
in die Population übernommen.
Um also Double prevention für den Steady State Algorithmus effektiv
werden zu lassen, muss die Suche nach Dubletten nach dem
Einfügen der Kindgenome in die Population erfolgen. In diesem Fall
sollten ähnliche Ergebnisse wie bei dem Simple GA zu erwarten sein.
Als Fazit bleibt die Aussage, dass die Verhinderung von Dubletten eine
nützliche Eigenschaft darstellt - dies allerdings nur, wenn die neu
initialisierten Genome auch in die Nachfolgegeneration übernommen
werden.
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2001-07-08