Die gewonnenen Resultate stehen in enger Übereinstimmung mit theoretischen Überlegungen aus der Selektion und den Ergebnissen von Baker, Whitley und Herrmann. Tabelle 5.15 gibt einen ersten Überblick über die Skalierungsschemata None und Rank bei den proportionalen Selektoren RMS und RSS.
Wird keine Skalierung gewählt (None), so werden bei RMS und RSS
Selektion fast unweigerlich im Laufe einer GA-Rechnung
überproportional gute Superindividuen entstehen, die anschließend
einen Großteil der nächsten Generation zeugen. Diese verfrühte
Konvergenz zeigt sich in dem deutlich schlechteren Mittelwert für die
Skalierungsart None gegenüber dem Ranking Verfahren. Das Ranking
selbst erzielt diese relativ guten Werte durch die Tatsache, dass
Superindividuen mit ihren Reproduktionschancen nicht komplett die
nächste Generation bestimmen können. Im Grunde genommen handelt es
sich nämlich bei der proportionalen Selektion mit Ranking Skalierung
um eine leichte Abwandlung der Uniform Selektion mit fest verteilten
Reproduktionschancen und einem zusätzlichen stochastischem Anteil. Für
diese Tatsache spricht auch die Beobachtung, dass die
durchschnittlichen Energiewerte für kleine Rankingfaktoren besser sind
als für höhere Rankingfaktoren.
Somit stellt die Benutzung von Skalierungen bei proportionalen
Selektoren eine Verbesserung dar, wenn dadurch Superindividuen
verhindert werden. Allerdings sollte von komplexen Skalierungsschemata
abgesehen werden, da diese immer spezifisch auf die zugrundeliegende
Zielfunktion und deren erwartete bzw. tatsächliche
Ergebniswerteverteilung zugeschnitten werden müssen. Ein solches
Verfahren ist aus der Natur nicht bekannt und kann es dort auch nicht
geben.
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2001-07-08